Warum ein neues Ausbildungszentrum „Digitalakademie“ notwendig ist, darüber sprichen wir mit den Geschäftsführern der Österreichischen Bautechnik Vereinigung - ÖBV, Digital Findet Stadt - DFS und der Vereinigung der Österreichischen Projektentwickler - VÖPE.
Die Digitalakademie wurde diesen Sommer wieder zum Leben erweckt, warum?
Pauser ÖBV: Gerade jetzt steht die Bau- und Immobilienwirtschaft vor zukunftsweisenden Herausforderungen, die mit den über 150 Fachseminaren der Betonakademie im Bereich Beton- und übriger Materialtechnik, Baukonstruktion und Bauwirtschaft allein nicht zu stemmen sind. Diese Notwendigkeit hat auch die Vereinigung der Österreichischen Projektentwickler erkannt und deshalb sind wir gemeinsam eine Kooperation mit Digital Findet Stadt eingegangen, um zusätzliche Seminartools für die Digitalisierung zukünftig anbieten zu können.
Die Bau- und Immobilienbranche ist ein großes Schlagwort. An wen richten sich nun die Seminare genau?
Robbi DFS: Das stimmt. Wir nehmen da niemanden aus. Die Seminare der Digitalakademie sind so konzipiert, dass sie für Bauherrn, Planer und Ausführende, sowohl für Führungskräfte als auch deren Mitarbeiter:innen geeignet sind. Und dafür meinen wir, haben wir drei mit all unseren Mitgliedern die richtige Zielgruppe, um sie auf dem Weg in die Zukunft zu begleiten.
Die VÖPE nennt sich ja bereits seit einiger Zeit auch Lebensraumentwickler. Wie ist hier die Verbindung vom Lebensraumentwickler zur Digitalakademie?
Beiglböck VÖPE: Für eine nachhaltige Immobilienwirtschaft bedarf es eines durchgängigen Bewusstseins für die neuen Anforderungen und Methoden auf Seiten aller Mitarbeiter:innen. Unsere gebauten Lebensräume sind ein wesentlicher Schlüssel für die Entwicklung zu einer nachhaltigen Gesellschaft. Mit der Digitalakademie offerieren wir das nötige Wissen, um mit dem Hilfswerkzeug Digitalisierung nachhaltige Bauwerke besser und schneller herstellen zu können.
Welche Themen genau werden in der Digitalakademie behandelt?
Robbi DFS: Workshops wie beispielsweise „Digitale Lösungen für Energiegemeinschaften“, „Digitale Bestandsaufnahme“, „Digitale Ökobilanzierung“, „Zusammenarbeit in Projekten mit BIM“ bis hin zur „Digitalen Baustelle“.
Beim Seminar „Digitale Bestandsaufnahme“ werden zunächst die theoretischen Grundlagen vorgestellt, um dann in praktischen Übungen das Gelernte auszuprobieren.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden bietet die digitale Bestandsaufnahme zahlreiche Vorteile. Gebäudeinformationen und bauliche Details können schnell und präzise erfasst werden und es werden Zeit und Kosten gespart. Die umfassende digitale Dokumentation ermöglicht eine einfachere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Baubeteiligten.
Pauser ÖBV: Ich möchte bei der „Digitalen Baustelle“ gleich einhaken. Dabei betrachten wir sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen, die sich durch Digitalisierung ergeben. Wir möchten in diesem eintägigen Seminar einen Überblick der Einsatzmöglichkeiten mit neuen Methoden bieten, den derzeitigen Digitalisierungsgrad bestimmen und Wege beschreiben, wie Kerntätigkeiten einen höheren Digitalisierungsgrad sinnvoll zulassen. Dabei sind natürlich, Praxisbeispiele unumgänglich. Dies gilt auch für unser neues Seminar „Serielle und modulare Vorfertigung“.
Beiglböck VÖPE: Nachhaltigkeit wird für uns Lebensraumentwickler großgeschrieben. Deshalb gibt es auch für den Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit in der Digitalakademie ein umfassendes Angebot an Workshops zum kreislauffähigen Planen und Bauen sowie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und gesetzlichen Rahmenbedingungen, wie der EU-Taxonomie.
So ist z.B. unsere Workshopreihe „Kreislauffähiges Planen und Bauen“ in vier eintägigen Modulen aufgebaut. Behandelt werden darin: rechtliche Anforderungen für kreislauffähiges Planen und Bauen, kreislauffähiges Design, vertiefende Aspekte der Zertifizierung und Nachweisführung für kreislauffähige Gebäude und letztendlich kreislauffähiges Bauen, Bauweisen, Bautechnik.
Genaueres zu den Seminaren findet man unter www.digitalakademie.at.
v.l.n.r Michael Pauser, ÖBV | Sebastian Beiglböck, VÖPE | Steffen Robbi, Digital Findet Stadt
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